HouseTrap: Balance zwischen Expansion und Ressourcenmanagement
Treffen Sie Stéphanie Krieger, die Leiterin von HouseTrap, einem Escape-Game-Zentrum, das 2018 in Bulle eröffnet wurde. Sie erzählt uns von ihrer unternehmerischen Vision und ihren Plänen für eine Ausweitung auf den Kanton.
Wir kennen Ihre energiegeladene Persönlichkeit und Ihren ausgeprägten Unternehmergeist. Was hat Sie auf diesen Weg gebracht?
Ich begann meine berufliche Laufbahn bei UBS, dann bei Club Med, was sich für mich als eine Schule des Lebens erwies. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, eine einzigartige Erfahrung für die Kunden zu schaffen, egal in welchem Bereich man arbeitet. Allerdings zeigte mir das hohe Tempo mit manchmal wenig verständnisvollen Managern auch die Grenzen dieses Modells auf. Diese Erfahrungen haben mich nachhaltig geprägt und mich dazu inspiriert, Arbeitsumgebungen zu schaffen, in denen das Wohlbefinden der Mitarbeiter im Mittelpunkt steht und gleichzeitig unseren Kunden qualitativ hochwertige, immersive Abenteuer zu bieten.
Können Sie uns mehr über Ihre erste unternehmerische Erfahrung erzählen und wie sie sich auf Ihren Werdegang ausgewirkt hat?
Nachdem ich 2012 und 2014 zwei Unternehmen in sehr unterschiedlichen Bereichen gegründet hatte, in denen ich Kurse und Schulungen gab, begann ich 2016 mit dem Escape Game. Ich hatte Partner für den technischen Teil, aber wir hatten nicht die gleiche Vision, was zu Meinungsverschiedenheiten führte. Im Jahr 2018 entschied ich mich schließlich, das Unternehmen mit Sitz im Wallis zu verkaufen. Es war eine schwierige Entscheidung, da es mein Lebensprojekt war. Diese Erfahrung hat mich jedoch gelehrt, resilient zu sein und bei Partnerschaften wachsamer zu sein. Es war ein wichtiger Schritt, der es mir ermöglichte, mit mehr Klarheit und Entschlossenheit weiterzumachen.
Heute sind Sie für eine Einrichtung in Bulle verantwortlich, aber Sie haben auch Projekte in Freiburg und Payerne. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
Ja, ich habe 2018 eine neue Struktur in Bulle eröffnet, HouseTrap. Dort war ich wirklich in der Lage, meine Vision mit einem starken Team zu entwickeln. In diesem Jahr haben wir beschlossen, zu wachsen. Wir bereiten die Eröffnung neuer Zentren in Freiburg und Payerne vor, die 2024 eröffnet werden sollen. Diese Expansionen sind aufregend, aber sie bringen auch eine Schicht von Komplexität mit sich, insbesondere in finanzieller Hinsicht und in Bezug auf die Infragestellung des aktuellen Geschäftsmodells.
Was sind die größten Herausforderungen oder Schwierigkeiten, mit denen Sie derzeit konfrontiert sind?
Die aktuellen Herausforderungen sind hauptsächlich finanzieller und organisatorischer Art. Ich muss entscheiden, ob ich alleine weitermache oder das Kapital für Investoren öffne. Wir müssen auch die Teamstruktur stärken, um uns stärker zu spezialisieren und in der Lage zu sein, mehrere Neueröffnungen zu bewältigen, um ein nachhaltiges Wachstum zu gewährleisten. Schließlich müssen wir unsere Aktivitäten diversifizieren, um ein unabhängigeres Einkommen zu erzielen und den Druck auf das Team aufgrund der Eröffnungsfristen, die das Geschäftsmodell der Escape Games erfordert, zu verringern. Es ist also eine schwierige Balance zwischen Ex- pansion und Ressourcenmanagement.
Fri Up unterstützt insbesondere das Unternehmertum. Wie sieht das für Sie aus?
Fri Up hat mir geholfen, meine finanziellen Ziele weiter zu strukturieren und zu konsolidieren, insbesondere in dieser Wachstumsphase, in der Entscheidungen mit Bedacht getroffen werden müssen. Die Coaches der Vereinigung haben mir die notwendige Unterstützung gegeben, um diese Entscheidungen in voller Kenntnis der Sachlage zu treffen. Dies ermöglicht mir schließlich, die Risiken und Chancen dieses unternehmerischen Projekts, das vor einer großen Expansion steht, zu bewerten. Und wenn man alleiniger Aktionär, alleiniger Direktor und alleiniger CEO ist, ist es manchmal gut, sich mit externen Personen zu umgeben, um die eigenen Entscheidungen mit Demut zu hinterfragen.